Goldendoodle: Charakter, Haltung & Pflege (2024)

Geschichte und Herkunft

Sehr junge Kreuzung aus den USA mit Vorbild Labradoodle

FCI Norm

Nummer: 0

Herkunft

USA

Goldendoodle: Charakter, Haltung & Pflege (1)

Geschichte

Der Goldendoodle ist eine sehr junge Hunderasse, die nicht wirklich einheitlich in Aussehen und Wesenist und die von offiziellen Hundeverbänden wie dem VDH oder der FCI und kynologischen Verbänden nicht anerkannt ist. Er gehört zu den sogenannten Hybridhunden oder auch Designerhunden, bei denen zwei Rassen absichtlich verpaart werden.Hybridhunde wieGoldendoodles liegen sehr im Trend.

Inspiration durch den Labradoodle: Assistenzhund für Allergiker

Die Idee, einen Retriever mit einem Pudel zu kreuzen kam Wally Conron Ende der 1980er Jahre. Er züchtete damals Assizenzhunde für die "Royal Guide Dogs Association of Australia", heute "Guide Dogs Victoria" genannt.

Er wollte einer Dame aus Hawaii helfen, die einen Assistenzhund benötigte, dessen Haltung auch für ihren aufHundehaare allergisch reagierenden Mann möglich sein sollte. Deshalb versuchte Wally Conron zunächst Pudel für die Ausbildung als Assistenzhund auszubilden, doch sie waren zu temperamentvoll, um gute Assistenzhunde zu sein.

So kam er 1989 auf die Idee, die ruhige und mit dem "will to please" ausgestattete und gesunde Labrador-Assistenzhündin Brandy mit dem gesunden Königspudel-Rüden Harley von seinem Chef, John Gosling, zu verpaaren.Nach rund 63 Tagen warf Brandy drei Welpen. Nun musste sich herausstellen, ob diese auf der einen Seitezum Assistenzhund geeignet sind und ob sie auf der anderen Seite auch wirklich keine Allergien beidem Ehemann auslösen. Es wurden Fell- und Speichelproben von den Welpen nach Hawaii geschickt und es stellte sich heraus, dass der Ehemann nur auf den Welpen Sultan ohne Allergie reagierte. Sultan wurde trainiert und nach Hawaii gesendet, um dort als erster Labradoodle-Assistenzhund der Welt erfolgreich seinen Job zu machen. Er kam übrigens zur Rente wieder zurück nach Melbourne und lebte bei John Gosling bis zu seinem Tod und wurde in dessen Garten begraben.

Cooler Name, coole Story: Alle wollen einen Labradoodle

Da Wally Conron die anderen beiden Welpen als Mischlinge nicht loswurde, bat er die PR-Abteilung der Organisation über die neue nicht-allergische Rasse zu berichten. Um die neue Rasse interessanter zu machen, gab er ihr den Namen Labradoodle. Während niemand die Mischlingswelpen habenwollte, wollten nun alle auf einmal Welpen der neuen Rasse Labradoodle haben.

Coole neue Rasse oder Frankensteins Monster?

Während auf der einen Seite wirklich gute Assistenzhunde für Allergiker gezüchtet wurden, sprangen leider sehr viele Menschen auf den Zug der Züchtung auf, nur um Profit zu machen. Labradoodles waren in aller Munde. Und das ist auch heute leider noch der Fall. Ich sehe geradeauf einschlägigen Webseiten zur Tiervermittlung, dass Labradoodle-Welpen in Merle (krankmachende Farbe) für 4.400 EUR angeboten werden. Und auch ohne die seltene Farbe, sehe ich Preise von 2.800 EUR und darüber. Wenn man bedenkt, dass ein reinrassiger Pudel-, Labrador- oder Golden Retriever-Welpe mit Papieren und Gesundheitszeugnissen preislich darunter liegt, wird einem ganz schwindelig.

Doodle-Boom entsteht

Der Labradoodle-Hype nahm seinen Lauf. Obendrein begannen geschäftstüchtige Menschen nun auch noch damit, andere Hunderassen mit dem Pudel zu kreuzen und geradezu einen Doodle-Boom auszulösen, der in den sozialen Medien noch gehypt wurde. Schließlich sehen die Welpen wuschelig-niedlich aus und können als freundlich und für Allergiker geeignet verkauft werden. So kam es zu völlig irrwitzigen Verpaarungen von anderen Hunderassen mit dem Pudel, Hauptsache, sie haben einen Namen, der sich gut vermarkten lässt.

Dadurch wurden auch viele Labradoodles und Goldendoodles gezüchtet, die weder vom Wesen noch von der körperlichen Gesundheit her hätten gekreuzt werden dürfen. Sehr häufig werden Labradore verwendet, die für die offizielle Zucht zu ungesund sind. Das führt dann leider sehr oft zu Gelenksproblemen wie HD, ED und OCD oder auch zu Bänderrissen. Auch von Pudeln kann HD vererbt werden oder es kommen Augenerkrankungen hinzu. Natürlich gibt es auch verantwortungsvolle Züchter, die gesunde Hunde verwenden und sich Gedanken über die Zucht machen. Doch wo Geld winkt, finden sich sehr viele unseriöse Hundevermehrer, die sich nicht um die Gesundheit und das Wohl der Hunde scheren, sondern nur um das Geld. Eine dieser neuen Hunderassen ist auch der Goldendoodle.

Goldendoodle entsteht in Nordamerika

Im Gegensatz zum Labradoodle ist der Goldendoodle zunächst vermutlich in Nordamerika entstanden, zumindest ist dort die Zucht Ende der 1990er Jahre sehr schnell sehr groß geworden. Doch es gab bereits vor dem Aufkommen des Labradoodle-Booms Menschen, die Golden Retriever und Pudel gekreuzt haben. Eine davon war die Schriftstellerin Monica Dickens und Urenkelin des berühmten Charles Dickens. Sie soll 1969 eine der ersten Kreuzungen zwischen Golden Retriever und Pudel in den USA vorgenommen haben.

Eine regelrechte Zuchtwelle begann ca. Ende der 1990er Jahre, doch sie dehnte sich sehr schnell auch auf Australien und Europa aus. Die Kreuzung wird in den USA auch Groodle genannt.

Goldendoodles abseits vom Standard

Während zu Beginn ausschließlich Standard Goldendoodles (Königspudel wurden mit Golden Retrievern gekreuzt) gezüchtet wurden, kambald die Nachfrage nach kleineren Varianten. Und diese wurden kurz darauf gezüchtet, indem statt des Königspudels Mittel- oder Zwergpudel eingekreuzt wurden. In den USA gibt es bereits vier Größenvarianten von Toy (Petite) über Mini und Medium bis eben zum großen Standard.

Unterschiedliche Generationen und Zuchtbemühungen

Je nach Rasse der Elterntiere und Generation der Verpaarung variieren die Farben und das Haarkleid der Welpen sehr stark. Hinzu kommt, dass die 2. Generation leider sehr unvorhersehbar wird. Die Welpen unterscheiden sich je nach Generation in ihrem Haarkleid,in ihrer Kompatibilität mit Allergikern und auchin ihrer Gesundheit stark voneinander.Zumal es sehr viele Verpaarungsmöglichkeiten in den Generationen gibt. Züchterunterscheiden in F1, F1B, F1BB, F2, F2B, F2BB, F3 und Multi-Generations.

2009 wurde in den USA die"Goldendoodle Association of North America" gegründet. Sie ist eine Non-Profit Organisation, deren Ziel es ist, den Goldendoodle in Bezug auf Haarkleid, Typ, Temperament und Gesundheit mehr zu standardisieren und insbesondere auch in Bezug auf die Gesundheit der Zuchttiere Standards für Züchter aufstellt.

Die Zuchtgenerationen und ihre Unterschiede

F1 Goldendoodle: 1. Generation

Golden Retriever + Pudel = Goldendoodle F1 (50% Golden Retriever, 50% Pudel)
Es wird ein reinrassiger Pudel mit einem reinrassigen Golden Retriever gekreuzt.

  • Aussehen kann sehr unterschiedlich ausfallen, das Haarkleid kann glatt, wellig oder lockig sein.
  • Gesundheitliche Vorteile, da Welpen zweier reinrassiger Hunde gesünder sind als ihre Elterntiere
  • Es ist nicht garantiert, dass die Hunde keine Allergie auslösen
  • Es ist nicht garantiert, dass die Hunde nicht haaren

F1B Goldendoodle (Backcross): 2. Generation

Goldendoodle F1 + Pudel = Goldendoodle F1b (25% Golden Retriever, 75% Pudel)

Oder sehr selten:

Goldendoodle F1 + Golden Retriever = Goldendoodle F1b (75% Golden Retriever, 25% Pudel)


Es wird meist ein Pudel mit einem Goldendoodle F1 verpaart. Sehr viel seltener wird ein Goldendoodle F1 mit einem Golden Retriever verpaart, da die Wahrscheinlichkeit, dass die Welpen haaren und Allergien bei Menschen auslösen können größer ist.

  • Aussehen fällt nicht ganz so unterschiedlich wie bei der 1. Generation aus, das Haarkleid kann wellig oder lockig sein.
  • Gesundheitliche Vorteile sind geringer als bei der 1. Generation, aber noch vorhanden, da Welpen zweier reinrassiger Hunde gesünder sind als ihre Elterntiere
  • Es ist nicht garantiert, dass die Hunde keine Allergie auslösen, aber sehr wahrscheinlich.
  • Es ist nicht garantiert, dass die Hunde nicht haaren, aber sehr wahrscheinlich
  • Pflegeaufwand für das Haarkleid steigt

F1BB Goldendoodle (Backcross)

Goldendoodle F1b + Pudel = F1BB Goldendoodle (87,5% Pudel, 12,5% Golden Retriever)

F2 Goldendoodle

Goldendoodle F1 + Goldendoodle F1 = Goldendoodle F2

Es werden Goldendoodle F1 (50% Pudel, 50% Golden Retriever) mit einem Goldendoodle F1 (50% Pudel, 50% Golden Retriever) verpaart. Entsprechend sind sie auch 50% Pudel und 50% Golden Retriever, aber in einer weiteren Generation.

Diese Generation wird jedoch kaum gezüchtet, da sie sehr unvorhersehbar in Bezug auf das Aussehen, die Fellart und die Schuppen sind.

  • Aussehen unvorhersehbar, sehen der F1-Generation meist ähnlich
  • Gesundheitliche Vorteile sind geringer als bei der 1. Generation, aber noch vorhanden, da Welpen zweier reinrassiger Hunde gesünder sind als ihre Elterntiere
  • Es ist nicht garantiert, dass die Hunde keine Allergie auslösen, aber sehr wahrscheinlich.
  • Es ist nicht garantiert, dass die Hunde nicht Haaren, aber sehr wahrscheinlich

F2B Goldendoodle (Backcross)

Goldendoodle F2 + Pudel = Goldendoodle F2b (62,5% Pudel + 37,5% Golden Retriever)

F3 oder höher Multigen(eration) Goldendoodle

Goldendoodle F1b + Goldendoodle F1b = Multigen Goldendoodle

Goldendoodle F1b + Goldendoodle Multigen = Multigen Goldendoodle

Goldendoodle F2 + Goldendoodle F2

Multigen Goldendoodle + Pudel = Multigen Goldendoodle

Multigen Goldendoodle + Golden Retriever = Multigen Goldendoodle

Wird diese Züchtung für einige Generationen fortgesetzt, so sprechen einige Züchter von einer neuen Rasse, die als eigene Rasse, bei der um Registrierung und Anerkennung gekämpft wird.Aussehen unvorhersehbar, sehen der F1-Generation meist ähnlich

  • Gesundheitliche Vorteile kaum vorhanden
  • Haarkleid sehr wellig oder lockig
  • Es ist nicht garantiert, dass die Hunde keine Allergie auslösen, aber fast immer der Fall.
  • Es ist nicht garantiert, dass die Hunde nicht Haaren, aber fast immer der Fall.
  • Erhöhter Aufwand an Fellpflege
Goldendoodle: Charakter, Haltung & Pflege (2024)

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